Yoga Richtungen

Yoga gilt als die Wissenschaft und Methode, den physischen Leib mit dem spirituellen Leib zu vereinen. Yoga ist eine Praxis um seine latenten Energien zu entdecken, zu fördern und zu leiten.

Es gibt verschiedene Schulen und Techniken um dieses Ziel zu erreichen. In diesem Kapitel werden diese unterschiedlichen Yoga Schulen kurz beschrieben.

om.jpgPatanjalis Ashtanga Yoga

Pantanjalis Ashtanga Yoga ist das klassischste Yoga System. Pantanjali, ein indischer Gelehrter, hat eine Art Leitfaden für Yoga verfasst, die Yoga-Sutren. Viele der Aspekte des Ashtanga Yoga sind in anderen Richtungen mit eingeflossen.

Das Ashtanga Yoga wird aus acht Gliedern oder Teilbereichen (Ashtanga) gebildet.

1. Yama

Yama besteht aus zehn ethischen Richtlinien, welcher jeder Yoga Praktiker befolgen sollte. Diese Regeln betreffen das Verhalten anderen gegenüber.

  • Keine Gewalt
  • Wahrhaftigkeit / Aufrichtigkeit
  • Nicht stehlen
  • Kontrolle der sexuellen Begierden
  • Versöhnlichkeit oder Nachsicht
  • Seelische Kraft, Stärke um Schwierigkeiten zu meistern und zu bestehen
  • Mitleid
  • Geradlinigkeit
  • Reinheit
  • Masshalten beim Essen

2. Niyama

Niyama besteht aus zehn Regeln, die das Verhalten sich selbst gegenüber betreffen

  • Selbstdisziplin
  • Zufriedenheit
  • Vertrauen
  • Wohltätigkeit
  • gute Gesellschaft
  • Bescheidenheit
  • Kontrolle der Gedanken
  • Chanten von Mantren, Meditation
  • Hingebung zu Gott
  • Treue und Beachtung des Eheversprechens

3. Asana - körperliche Disziplin

Asana bedeutet Körper-Position, Stellung. 84 verschiedene Positionen sind bekannt. Bei diesen Stellungen geht es nicht um Akrobatische Übungen. Alle Yoga Stellungen arbeiten mit langsamer Anspannung und langsamer Lockerung. Während den Stellungen wird die Aufmerksamkeit auf den Atem gerichtet.

4. Pranayama - mentale Disziplin

Beherrschung des Atems. Pranayama ist eine Atem Technik, um das Prana oder die Lebensenergie zu lenken.

5. Pratyahara - Disziplin der Sinne

Das ist eine Technik um den Geist von den Sinnen zurückzuziehen und sich nach innen auszurichten. Dabei geht es darum, daß der Geist nicht von den Eindrücken, welche die Sinnesorgane liefern abgelenkt wird.

6. Dharana

Dharana meint, Konzentration, den Geist auf einen einzigen Gedanken auszurichten.

7. Dhyana

Meint Meditation mit Konzentration

8. Samadhi
 
Vereinigung des Erkennenden mit dem Erkannten durch Mediation.

om.jpgHatha Yoga

Hatha Yoga ist im Westen am bekanntesten und am meisten verbreitet. Von allen Schulen ist Hatha Yoga am direktesten mit dem Körper verbunden.

Das Wort Hatha wird aus zwei Silben gebildet.

  • "Ha" bedeutet Sonne oder solares Prinzip.
  • "Tha" bedeutet Mond oder das lunare Prinzip.

Nach indischer Auffassung ist unser Körper in zwei Hälfen geteilt. In der rechten Körperhälfte dominiert das solare Prinzip, in der linken das lunare. Wir sind gesund, wenn beide Hälften, Sonne und Mond im Gleichgewicht sind. Mit der Hilfe von Hatha Yoga kann dieses Gleichgewicht erreicht werden. Um das Gleichgewicht zu erreichen beinhaltet Hatha Yoga die ersten fünf Bereiche des Asthanga Yoga, (Yama, Niyama, Asana, Pranayama und Pratyahara).

om.jpgKarma Yoga

Karma Yoga bedeutet Dienen oder Selbstlose Arbeit. Handlungen und Arbeiten werden getan, ohne auf die Früchte dieser Arbeit zu zielen. Die innere Haltung ist ohne Gier nach einem Ergebnis.

Nach indischer Auffassung, stammt alles Leid und Not daraus, dass wir zu sehr von den Früchten unserer Arbeit abhängig sind. Das meint nicht, keinen Erfolg zu haben, aber wer arbeitet nur des Geldes wegen, wird weniger Glück erfahren.

om.jpgBhakti Yoga

Wird auch kurz das Yoga der Liebe genannt. Bhakti Yoga lehrt einen Gott zu verehren und voller Liebe und Zuneigung zu ihm zu beten. Mit Hilfe dieser Yoga Richtung kann jemand lernen, Kontrolle über Emotionen und starke Stimmungsschwankungen zu erlangen. Das Gefühl der Haltlosigkeit wird gemeistert.

om.jpgJnana Yoga

Diese Form lehrt logisches Denken, Argumentieren und das richtige Schlussfolgern. Jnana Yoga führt zur "gedankenfreien" Meditation. Mit Hilfe dieser Schule kann man lernen, schwarfsinnig und mit klarem, wachen Kopf zur Wahrheit zu gelangen.

om.jpg Raja Yoga

Raja Yoga ist das Königsyoga, ohne dem kein Samathi möglich ist. Es ist der Prozess, durch welchen man seine Gedanken und seinen Geist kontrollieren lernt. Wenn jemand seine Gedanken kontrollieren kann, hat er einen praktischen und einfachen Weg, um ein höheres Level an Bewusstheit zu erreichen. Allerdings fordert eine Kontrolle der Gedanken ausdauernde Übung.

Raja Yoga basiert vorwiegend auf den "inneren" (Antaranga) Bereichen des Ashtanga Systems welche aus Konzentration, Meditation, Erkenntnis (Dharana, Dhyana, Samadhi) bestehen.